Amex GBT prognostiziert moderate Preiszuwächse für den Mietwagenmarkt und sinkende Kosten beim Kauf und Betrieb von Autos. Travel Manager gewinnen wieder größeren Spielraum bei Verhandlungen.
Nach über drei Jahren volatiler Preise konsolidiert sich die Mietwagenbranche wieder. Die Zeiten von Tarifexplosionen von 20 Prozent und mehr sind vorbei. Das ist das Resultat des Ground Monitor 2024–2025, den der Dienstleister American Express Global Business Travel (Amex GBT) herausgibt. Vorausgesagt wird für die nächsten zwölf Monate in der Bundesrepublik ein Preisanstieg bei Mietwagen um 5 Prozent.
2,5 Prozent sind es in den USA, 6 Prozent im Vereinigten Königreich, 3,4 Prozent in Kanada und 4 Prozent in Australien. In Frankreich teilt sich der Markt, hier könnten die Tarife für kleinere Wagen um bis zu 4 Prozent anziehen, aber bei großen Autos um bis zu 15 Prozent sinken. Hintergrund ist der Trend von Städten, vor allem Paris, große Autos durch Tempolimits und exorbitante Parkkosten aus dem Zentrum zu verbannen. In den Beneluxländern, den nordischen Ländern und Südafrika bleiben die Preise vermutlich unverändert. In Brasilien dürften die Mietwagen um 1 Prozent und Chile um 10 Prozent steigen. Infolge der Konsolidierung im Mietwagensektor geht die Ground-Monitor-Analyse auch von leicht sinkenden Autopreisen aus.
Außer den Preisprognosen hat der Ground Monitor unter anderem untersucht, welche Faktoren Firmenwagenprogramme bestimmen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Das spiegelt sich besonders beim Kauf von Firmenwagen wider. Während sich die kurzfristige Vermietung von Elektrofahrzeugen offenbar verlangsamt, setzen Firmenflotten immer öfter auf Elektrofahrzeuge.
Bis April 2024 waren in den Flotten der EV100-Initiative der Climate Group* insgesamt 630 000 Elektrofahrzeuge im Einsatz, ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine günstige Steuerbehandlung kann den Umstieg erheblich fördern. In Frankreich gibt es sogar ein Gesetz, das einen Mindestanteil an Elektrofahrzeugen in Firmenflotten vorschreibt.
Angesichts der Tatsache, dass die Autovermietungsbranche leicht nachgibt, macht Amex GBT darauf aufmerksam, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, bestehende Autoverträge zu revidieren oder nach neuen Anbietern zu suchen. In den letzten Jahren waren die Mietwagenfirmen selten auf langfristige Festpreisverträge eingegangen. Dies gilt insbesondere für Verträge, die in den Jahren 2022 und 2023 geschlossen wurden. Neu- oder Nachverhandlungen könnten unter Umständen zu besseren Konditionen führen.
(thy)
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