Die Nachfrage von Geschäfts- und Urlaubsreisen zieht spürbar an. Diesen Trend bestätigen die Airlines, indem sie ihre stillgelegten Flieger wieder zurückholen.
Nur Flugzeuge in der Luft verdienen Geld. Folglich war die Pandemie für die Fluggesellschaften ein finanzielles Desaster, und man kann an der Zahl der geparkten Flugzeuge ablesen, wie das Geschäft läuft. Derzeit wird es immer besser. Anfang Juni standen der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) zufolge pro Woche nur noch 3384 Flugzeuge europaweit am Boden. Das sind rund 2000 Jets weniger als noch im Februar und März dieses Jahres, als viele EU-Staaten mit erneuten Corona-Wellen kämpften. Das heißt zum Sommer hin stauben die Airlines immer mehr Flieger ab wegen zunehmender Nachfrage. Alleine über 800 Maschinen sind es seit Mai.
Während der ersten Phase der Pandemie mussten Airlines ihre Flotten größtenteils einmotten. So standen im April 2020, als viele Staaten in den ersten Lockdown gingen, fast 7200 Flieger innerhalb Europas still. Zum Vergleich: In Vor-Corona-Zeiten waren in einer normalen Woche rund 2000 Jets geparkt und so um die 5000 im Einsatz.
Die Gründe, warum auch in Normalzeiten Tausende von Flugzeuge am Boden bleiben, sind vielfältig. Wartung, Reparaturen oder Austausch gegen ein neueres Modell sind häufige Ursachen. Aber auch saisonale Effekte, Privatflugzeuge und gecharterte Geschäftsflieger, die nicht immer wöchentlich im Einsatz sind, wirken sich auf die Statistik von Eurocontrol aus, die in dieser Auflistung die Jets, die außerhalb Europas geparkt sind, nicht mitzählt. Doch im April 2020 sorgte einzig die Pandemie für den Stillstand. Viele Fluglinien zogen zugleich alte Maschinen aus dem Verkehr, vor allem die Großraumjets B747 und A380 verschwanden ganz vom Himmel.
Derzeit zählt Eurocontrol circa 16 000 Flüge pro Tag. Das entspricht 50 Prozent des Flugverkehrs vor Corona. In der ersten Lockdown-Phase waren es nicht mehr als 2000 europaweit.
(thy)
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