Vor dem Hintergrund von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) ihre Sicherheitsempfehlungen für den russischen Luftraum erweitert.
Wie die EASA mitteilt, wurde das sogenannte Conflict Zone Information Bulletin zum russischen Luftraum am 9.1.2025 aktualisiert. Nun rät die Agentur davon ab, auf allen Flughöhen im russischen Luftraum westlich des 60. Längengrads zu operieren. Konkret handelt es sich dabei unter anderem um die Kontrollzonen Moskau, Sankt Petersburg und Jekaterinenburg. Die Empfehlung gilt bis zum 31. Juli 2025 und kann vorbehaltlich der aktuellen Sicherheitslage früher überprüft, angepasst oder zurückgezogen werden.
Tragischer Anlass ist der Abschuss von Flug 8243 der Aserbaidschan Airlines am 25. Dezember 2024 von der russischen Flugabwehr. Der EASA zufolge geschehen die meisten Vorfälle in Lufträumen, die nicht von der Russischen Föderation bei Drohnenangriffen oder der Aktivierung von Luftverteidigungssystemen gesperrt werden.
Die EASA-Empfehlung gilt insbesondere für ausländische Luftfahrtunternehmen, die eine Sicherheitsgenehmigung der EASA (Third-Country Operators) erhalten haben und folglich die EU anfliegen dürfen. Für Airlines aus der EU ist seit Beginn des Kriegs in der Ukraine der Luftraum über Russland geschlossen.
Zwischen den Zeilen gelesen, bedeutet das verschärfte Sicherheitsbulletin der EASA, dass Fluggäste darauf achten sollten, wie ihre gebuchten Airlines Richtung Osten fliegen. Denn nicht nur chinesische Fluglinien wie zum Beispiel China Eastern, China Southern und Hainan Airlines, sondern auch Airlines wie Turkish Airlines, Emirates oder Qatar Airways fliegen nicht nur russische Ziele an, sondern überfliegen das Land auf dem Weg nach Europa.
(thy)
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