Die Unfallbilanz der kommerziellen Luftfahrt fällt für 2015 vergleichsweise niedrig aus. Unsicherheitsfaktor Nummer eins: der Mensch
Die Experten vom Hamburger Auswertungszentrum „Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre“ (JACDEC) bilanzieren für das vergangene Jahr 521 Tote in der kommerziellen Luftfahrt. In Hinblick auf die stetig steigende Zahl von Fluggästen und im Vergleich zum Vorjahr ein positiver Trend: In 2014 kamen 970 Menschen bei Flugzeugunglücken ums Leben. Unter anderem stürzten damals zwei Großraumflugzeuge der Malaysia Airlines ab.
Die Ursachen für Flugzeugunglücke seien in den meisten Fällen nicht mehr länger technischer, sondern menschlicher Natur, so das JACDEC-Zentrum. Davon zeugen auch die größten Flugzeugunglücke in 2015. Am 31. Oktober 2015 stürzte ein Airbus A321 der russischen Fluggesellschaft Metrojet über dem Sinai ab – alle 224 Insassen starben. Das Flugzeugunglück hat sehr wahrscheinlich einen terroristischen Hintergrund. Im März 2015 wurde Germanwings-Flug 9525 mit 150 Passagieren absichtlich durch den Co-Piloten zum Absturz über den französischen Alpen gebracht.