Wenige Monate nach der Grenzöffnung Chinas sind Geschäftsreisen in das Reich der Mitte wieder stark gefragt: In den ersten drei Monaten des Jahres war China das drittbeliebteste Fernziel deutscher Geschäftsreisender, ermittelte die Lufthansa-Tochter Airplus anhand der abgewickelten Transaktionen für Flugtickets.
Die meisten China-Reisenden zog es demnach nach Shanghai. Vor der Coronapandemie hatte China hinter den USA Rang Zwei des Fernziel-Rankings belegt und war 2022 auf 30 abgerutscht. Die USA verteidigten im ersten Jahresviertel ihren Spitzenrang und Indien den zweiten Platz (2019: Platz 5).
Die Ausgaben deutscher Unternehmen für Flugtickets hätten sich zwischen Januar und März gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 120 Prozent erhöht. Nach einem Trend zu sehr kurzfristigen Reisen während der Pandemie hätten die Buchungen im ersten Quartal aber früher als 2022 stattgefunden, im Durchschnitt 27,6 Tage vor der Reise. Zuletzt hätte sich die Vorausbuchungsfrist beinahe auf den Vor-Corona-Wert von rund 24 Tagen normalisiert. Die nun längeren Fristen deuteten darauf hin, dass Unternehmen frühzeitig die knapper gewordenen Flugkapazitäten sichern wollen, so Airplus.
Die Ticketpreise hätten sich zuletzt unterschiedlich entwickelt: Zwar seien Business-Class-Tickets im Vergleich zu den drei Monaten davor zum Jahresstart knapp vier Prozent teurer geworden und kosteten durchschnittlich 3687 Euro. Preise für Economy-Tickets seien dagegen um vier Prozent auf 500 Euro gefallen.
Der Trend zu weniger Inlandsflügen setze sich fort. Wie bereits im vergangenen Jahr steuerte nur jede dritte Reisende einen deutschen Flughafen an. 2019 war das noch bei jedem zweiten der Fall. Diese Entwicklung sei ein Indiz dafür, dass Unternehmen bei Geschäftsreisen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen, heißt es.
sus