Das Radisson Red in Glasgow strotzt vor Lebensfreude – und zeigt auf, wie Gastfreundschaft im 21. Jahrhundert aussehen kann. Besuch in einem etwas anderen Hotel…
Text: Sabine Galas
Der Blick ist umwerfend: Durch deckenhohe Fenster schaut man auf den Fluss, die riesigen Eventhallen Hydro und Armadillo und den steil aufragenden Finnieston Crane, der von Zeiten erzählt, als Glasgow noch ein wichtiger Industriestandort war. Klar, lieblich ist die Gegend nicht. Wo einst Stahl und Kohle verschifft wurden, sind keine Springbrunnen zu erwarten.
Dafür strotzt das Viertel vor Kraft: Hier im Westend, nur einen Steinwurf vom City Centre entfernt, entwickelt sich Glasgow zu einem aufregenden Spot – mit Musik, Kunst und Großveranstaltungen aller Art. Auf der anderen Flussseite haben sich die Medienhäuser BBC Scotland und STV Studios niedergelassen, am Westufer zieht das Scottish Exhibition and Conference Centre ganzjährig internationales Publikum an den River Clyde. Eine bessere Location für ein brandneues Lifestyle-Hotel kann es in der lebendigen Stadt nicht geben.
Das Radisson Red, seit April letzten Jahres Teil des dynamischen Quartiers am Finnieston Quay, passt an den Ort wie der historische Kran zum Fluss. Allein die Fassade ist schon ein Hingucker, sie wechselt die Farbe je nach Licht und Betrachtungswinkel, was irritiert und hineinzieht ins Innere des changierenden Quaders. Die Eingangshalle hält die Spannung: starke Kontraste, Rot, Weiß und Schwarz, großformatige Comics an den Wänden – Glaswegians erkennen den Strich ihrer lokalen Künstler Adrian B. McMurchie und Frank Quitely.
Rechterhand geht es in die OUIBar + KTCHN, ein entspannter Diner mit stylischem Interieur – schwarz-weiße Fliesen, polierte Scheinwerfer an der Decke, knallrote Stühle, wabenförmige Trennwände. Hier kann man ganztägig essen (und trinken), auch Schottisches – modern interpretiert, appetitlich zubereitet. An der Wand: eine handsignierte Akustikgitarre von Ed Sheeran, die er dem Haus spendiert hat nach einem Live-Konzert in Glasgow letzten Sommer.
Per Aufzug geht es in die Zimmer, 174 an der Zahl, verteilt auf acht Stockwerke. Auch wer „nur“ einen Standard Room hat, dürfte angenehm überrascht sein: Schon die kleinste Zimmerkategorie misst 28 Quadratmeter, die Corner Suites 39. „Wir haben eine hohe Flächeneffizienz hier in Glasgow“, sagt Robert van der Graaf, Senior Director Business Development der Radisson Hotel Group, „80 Prozent sind für den Gast.“
Das Radisson Red am River Clyde ist das erste der jungen Lifestyle-Marke in Großbritannien und eines von derzeit sechs Häusern weltweit neben Brüssel, Kapstadt, Campinas, Minneapolis und Portland. Im ersten Neubau des Labels sind die Räume besonders großzügig, die meisten bieten einen unverbauten Blick auf den Fluss, alle haben einen großen Tisch, an dem es sich bequem arbeiten oder auch essen lässt.