Sieben Sterne gibt es nicht
Außerdem sollte er sich merken: Sieben Sterne gibt es nicht. Eins für „einfach“ bis fünf für „Luxus“ sind üblich. Der Rest ist Fantasie. Und das gilt nicht nur für das exklusive Suitenhotel Townhouse Galleria in Mailand, das sich von einer Zertifizierungsfirma sieben Sterne hat attestieren lassen, sondern auch für die Sterne-Angeber Emirates Palace in Abu Dhabi und Burj Al Arab in Dubai. Innerhalb Europas zählt Kroatien zu den Boomregionen in Sachen Sternevermehrung. Von 2015 bis 2019 hat sich die Zahl der Sterne-Hotels mit 29.282 mehr als verdoppelt. Und das Beste daran: Die Sternekriterien entsprechen immer mehr deutschen Standards, weil das Land sich der Hotelstars Union nähert.
Der Unterschied zwischen Großbritannien und Frankreich
Wenn es um Differenzen bei der Hotelklassifizierung geht, dann kann man dies gut am Luxussegment in Großbritannien und Frankreich ablesen. Da hat das Vereinigte Königreich mit 1.212 Fünf-Sterne-Häusern die Nase vorn bei insgesamt 31.093 Unterkünften. Frankreich kommt dagegen auf rund 400 Spitzenhäuser, und das trotz 62.001 Hotels. Es könnte daran liegen, dass beide Länder nicht der Hotelstars Union angehören und unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
So legen Hoteliers auf der Insel Wert auf Service, während es in Frankreich Mindestgrößen für die Zimmer gibt. Genau 24 Quadratmeter müssen es für ein Doppelzimmer in einem Fünf-Sterne-Haus sein. Ist an das Hotel noch ein Gourmetrestaurant oder exklusives Spa angeschlossen, dann darf sich die französische Herberge zusätzlich mit einem „Palace“ belohnen. Diese Kategorie vergibt seit 2011 das französische Verkehrsamt Atout France nur an wirklich exzellente Herbergen. Derzeit haben 25 Hotels das Privileg, diesen Titel zu führen. Die meisten davon befinden sich in Paris wie das L’Hôtel de Crillon, Le Bristol oder Four Seasons Hotel George V.
Immer weniger Sterne in den USA
Das einzige Land, wo derzeit die Zahl der Sterne-Hotels abnimmt, sind die Vereinigten Staaten. Zwar sucht der Hotelmarkt mit 436.068 Unterkünften seines Gleichen, aber nur ein Bruchteil davon, etwa zehn Prozent, trägt Sterne. Denn jenseits des Atlantiks konkurrieren zahlreiche andere Bewertungssysteme miteinander– von Diamanten (Diamonds) über Triple AAA bis zu Schlüssel (Keys) und Punkten. Vor allem im Luxussektor holen die Hotels keine Sterne mehr vom Himmel. Derzeit tragen nur noch 805 Nobelhäuser fünf Sterne. Vor zwei Jahren waren es noch 68 Luxusherbergen mehr.
(thy)
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