Mit der Wiedereröffnung des Hotels Lutetia bekommt das Bohème-Viertel Saint Germain eine Hotellegende zurück. Heller, prächtiger, feiner und auch viel teurer setzt das Haus auf den Luxusboom der französischen Metropole.
Nach vier Jahren Schließung zeigt sich das rundum kernsanierte siebenstöckige Belle-Epoque- Haus in alter Pracht. Was heißt hier „alte“ Pracht? Die neuen Eigner, die noch junge israelische Luxushotelkette The Set, hat sich die Renovierung rund 200 Millionen Euro kodsten lassen. Das Lutetia kommt nun exklusiver daher und kann mühelos mit der Konkurrenz vom Seineufer gegenüber – dem Ritz oder Crillon – mithalten. Die Zahl der Zimmer wurde von 233 auf 184 reduziert, darunter befinden sich 47 Suiten. Das Standard-Doppelzimmer (Superior Room) kommt auf 27 Quadratmeter und kostet mit Frühstück ab 720 Euro.
Hinzu kommt eine Gastronomie mit der Bar Joséphine, dem Salon Saint-Germain, der Orangerie, die vor allem durch Exzellenz glänzen will und von Michelin-geadelten Köchen betrieben wird. Wiedereröffnet wird auch die bekannte Brasserie Lutetia. Ganz neu – und mit 700 Quadratmetern für Paris ungewöhnlich geräumig – ist der Wellnessbereich mit Pool, Behandlungsräumen, Sauna, Dampfbad und Kühlbecken.
Das Lutetia hat für viele Pariser eine besondere Bedeutung, weil das 1910 gegründete Hotel während des Zweiten Weltkrieges nicht nur die deutsche Spionageabwehr beherbergen musste, sondern nach dem Krieg für einige Monate vor allem den Überlebenden der KZs Unterkunft bot.
(thy)
Alle Fotos: The Set – Hotel Lutetia