Wohnen wie „Alice im Wunderland“: Im Altstadt Vienna ist jedes Zimmer eine Überraschung
Eine kleine unscheinbare Seitenstraße im siebten Wiener Bezirk am Spittelberg: Zwischen süßen Cafés, trendigen Restaurants und kleinen hübschen Läden versteckt sich das Vier-Sterne-Boutiquehotel Altstadt Vienna. Auf den ersten Blick könnte man das Haus im Künstlerviertel leicht übersehen. An der Fassade prangt eine riesige Plakatwand, nichts deutet darauf hin, dass sich hinter den Mauern eine ziemlich spektakuläre Herberge befinden könnte.
1902 als Wohnhaus erbaut, entwickelte sich der Bau, ebenso wie das umliegende Viertel, immer mehr zum In-Spot der Künstlerszene. Das rief 1991 Otto E. Wiesenthal auf den Plan. Der heutige Inhaber und leidenschaftliche Kunstsammler erfüllte sich mit dem Altstadt Vienna einen Traum: ein Haus, das Leben und Kunst vereint.
Anstatt jedoch alte Bausubstanz abzureißen und Neues zu gestalten, baute Wiesenthal ein Hotel ins Wohnhaus – auch heute noch, 25 Jahre nach dem Erwerb der Immobilie, leben Menschen in ihren Wohnungen, die eben in ein Hotel integriert sind. Man fühlt sich ein bisschen wie im Film „Eloise – Weihnachten im Plaza Hotel“.
Der Erhalt des Gebäudes war dem neuen Hausherrn ebenso wichtig wie der Wunsch, ein Umfeld für seine Bilder zu schaffen. So ziert Wiesenthals Kunstsammlung heute die Wände dieser außergewöhnlichen Bleibe, die in jeder Hinsicht heraussticht aus dem klassischen Hotelangebot der Kaiserstadt.
Denn der Kunstfreund beauftragte nicht nur seine Familie und Mitarbeiter damit, das neu entstehende Wohnprojekt entsprechend auszustatten. Er holte sich außerdem renommierte Designer und Architekten ins Haus. Sie machten das Haus zu dem, was es heute ist: ein echtes Schmuckkästchen.
Jeder Raum, jeder Gang und jeder noch so kleine Winkel im Altstadt Vienna wurden individuell gestaltet. Das Ergebnis sind 54 Zimmer, Suiten und Apartments auf fünf Etagen, die sich – unterteilt in die beiden Themenbereiche „Altstadt Klassik“ und „Altstadt Reloaded“ so unterschiedlich wie kreativ präsentieren.
Die Klassiker sind im Stil der Jahrhundertwende gestaltet, prachtvolle Stuckdecken und Flügeltüren erinnern an die Entstehungszeit des Wohnhauses im Jahr 1902. In den „Altstadt Reloaded“-Zimmern sowie den Suiten machten sich die kreativen Projektarbeiter daran, das Wiener Lebensgefühl neu zu interpretieren.
Für welches Motto man sich auch entscheidet, kein Zimmer gleicht dem anderen. „Es ist, als wäre man Alice im Wunderland, hinter jeder Tür verbirgt sich eine andere Welt“, bringt General-Manager Philipp Patzel den Charme des Hauses auf den Punkt. Diesen entscheidend mitgeprägt haben renommierte Gestalter wie der Südtiroler Stararchitekt und Designer Matteo Thun, die junge Modedesignerin Lena Hoschek und der Mitgestalter des Karnevals in Venedig, Andi Lackner. Ihr gemeinsames Ziel: Gästen ein „Willkommen-Zuhause-Gefühl“ zu vermitteln, was jeder auf seine Weise umsetzte.
Öffnen wir die Tür zu einem Matteo-Thun-Zimmer: Der erste Eindruck ist düster – an den Wänden eine barocke Tapete mit floralen Ornamenten, am Boden Dielen aus gebeizter Eiche, im Bad funkeln Swarovski-Steinchen auf schwarzen Fliesen. Was bedrückend und vielleicht auch ein bisschen kitschig klingen mag, bewirkt das Gegenteil: Man fühlt sich wohl in diesen schummrigen Räumlichkeiten. Auch das riesengroße Bett in Rot, der blaue Teppich, ein üppiger Kronleuchter an der Decke, die Badewanne mitten im Raum sorgen für ein entspanntes und ein wenig frivoles Ambiente. Letzteres unterstützt ein Bild, auf dem sich eine Nackte räkelt – sepiafarben, auf Alt gemacht. Es heißt, Matteo Thun habe sich von der Geschichte der legendären Wiener Dirne Josephine Mutzenbacher inspirieren lassen.
Weiter geht’s in eine Suite, die unverkennbar die Handschrift einer Frau trägt. Modedesignerin Lena Hoschek will, dass die Gäste sich fühlen „wie bei Freunden“ – das Flair der Wohnstatt lädt denn auch zum Bleiben und Entspannen ein. Die 75 Quadratmeter große Hoschek-Suite muss man sich so vorstellen, als würden dort Gatsby und Hemingway Jane Austen auf einen Drink einladen. Damenbesuch in plüschiger Kulisse mit dunklen Tapeten, opulenten Vorhängen und verblichenen Familienfotos in hölzernen Bilderrahmen. Das hitverdächtige Prachtstück: eine handgefertigte Bettenlandschaft mit Samtbezug im Chesterfield-Stil mit Baldachin-Drapierung. Zu Zigarre und trockenem Martini geht’s dann an die zimmereigene Bar.
Kommen wir zum kreativen Freigeist Andi Lackner. Der österreichische Creative Director „ba‘rockt‘“ seine Zimmer wortwörtlich. Wenn man die Tür öffnet, denkt man zuerst, man würde einen mittelalterlichen Schlosssaal betreten, doch weit gefehlt – Lackner nutzt den ersten Schein nur, um ihn mit voller Wucht zu revidieren, nichts an diesem Zimmer ist so, wie es scheint. Da hängt das Bild einer Frau im Ballkleid, üppig und prachtvoll, wie aus der Sisi-Zeit. Dass diese Frau aber alte verarbeitete Autoreifen trägt, das entdeckt man erst bei genauem Hinsehen. Und diese Gegensätze zieht Lackner in seinen Zimmern konsequent durch. Rock meets Barock eben.
„Perfektionismus ist der Tod der Gemütlichkeit“, sagt Manager Philipp Patzel, weshalb im ganzen Hotel kleine feine Macken eingebaut sind, die es so perfekt unperfekt machen. Stilisiertes Chaos als Wohnform – gerade für Geschäftsreisende eine willkommene Abwechslung von der oftmals stereotypen Kettenhotellerie. Man fühlt sich zuhause – und kann sich fallenlassen in diesen herrlichen Räumlichkeiten, die nicht nur außergewöhnliches Design, sondern auch Praktisches bieten, vom Schreibtisch bis zur Steckdosenleiste.
Wer genug gearbeitet hat, findet im Hotel und seiner Nachbarschaft jede Menge Zerstreuung. Der Rote Salon des Hauses bietet morgens ein ausgewogenes Frühstück und abends eine entspannte Wohnzimmeratmosphäre mit Bar. Wer Lust auf Kultur hat, kommt in nur fünf Gehminuten zum Museumsquartier, einem der zehn weltgrößten Kunst- und Kulturareale mit über 60 verschiedenen Einrichtungen. Auch liegt das Boutiquehotel nahe der Ringstraße und nur einen zehnminütigen Spaziergang von der Hofburg entfernt. Wien ist eine Stadt voller Überraschungen, gleich dem Fuchsbau bei „Alice im Wunderland“. Und genau dieses Lebensgefühl vermittelt das Altstadt Vienna auf eigenwillige Weise.
Autorin: Christina Menicchini
Anzahl der Zimmer & Suiten: 54 Zimmer, Suiten und Apartments
Gastronomie: Roter Salon: morgens Frühstück, tagsüber Kaffee, Tee und Kuchen, abends Wein, Cocktails und Snacks
WLAN: Kostenfrei in kompletten Hotel verfügbar.
Tagungsfläche und Veranstaltungsräume: Kreativspace von 220 qm mit Räumen von 45 bis 110 qm für bis zu 50 Personen – vom klassischen Tagungsraum über die Lounge bis zur Meetingsuite, Tagungstechnik, Catering
Preise: ab 94 Euro fürs EZ bis 590 Euro für eine Suite XXL, jeweils inklusive Frühstück
Adresse: Kirchengasse 41, 1070 Wien, Österreich, Tel.: +43(0)1/522 66 66, Fax.: +43(0)1/522 66 66 66
Website, Buchung und Info: Hotel@Altstadt.at; www.altstadt.at