Britische Rechtsextreme demonstrieren seit Tagen gewaltsam gegen Flüchtlinge. Erste Länder haben daher ihre Sicherheitshinweise für ihre Bürger erhöht.
Die Kette äußerst brutaler Proteste in britischen Städten reißt nicht ab. Gegenwärtig geht die Polizei von weiteren schweren Unruhen aus. Schätzungsweise Hunderte von ultranationalistischen Gewalttätern (die Rede in britischen Medien ist von rund 400 Personen) wurden bereits verhaftet. Erste Staaten wie Australien, Indonesien, Indien, Nigeria, Malaysia und die Vereinigten Arabischen Emirate – kurzum alles Länder mit vielfältigen Ethnien – haben der Zeitung The Independent zufolge daraufhin ihre Sicherheitshinweise verschärft. Die USA hatten bereits Ende Juli kurz vor den Protesten ihre Bürger zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen. „Exercise increased caution due to terrorism“, heißt es auf der Website des US-Außenministeriums.
Der Grund, warum sich vor allem Staaten mit schwarzen und asiatischen Einwohnern um die Sicherheit ihrer Bürger sorgen, ist der offen zutage tretende Rassismus im Vereinigten Königreich. Auslöser war der grausame Mord an drei Mädchen in Southport im Nordwesten Englands. Der vermutliche Täter ist ein 17jähriger Junge, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Der junge Mann selbst ist Brite. Aber Fake News und die geschickte Manipulation durch rechte Extremisten haben ausgereicht, um den rechten Mob auf die Straßen von Liverpool, Bristol, Manchester, Hull, Belfast, Stoke u.a. zu schicken und Flüchtlingsunterkünfte sowie helfende Anlaufstellen (Juristen, soziale Organisationen) anzugreifen.
Aus diesen Gründen ruft auch die Vertretung Indiens in London ihre Landsleute dazu auf „wachsam und vorsichtig auf Reisen durchs Vereinigte Königreich zu sein“. Und Australien warnt Reisende „Protestgegenden wegen des hohen Gewaltrisikos zu meiden und die Nachrichten für Informationen und Aktualisierungen zu beachten“.
(thy)
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