Was Reisende ungefragt in Herbergen so einpacken, hängt auch von ihrer Nationalität ab. Zudem stehlen Gäste von Luxushotels offensichtlich auch teurere Gegenstände als Kunden in Vier-Sterne-Hotels.
Dank Online-Umfragen und dem Schutz der Anonymität kommt man zumindest kleinen Geheimnissen auf die Spur. Zum Beispiel dem heiklen Thema Diebstahl im Hotel. Darüber redet kein Hotelier gerne, schließlich ist der Gast ja in diesem Gewerbe König.
Das Hotelportal Wellness Heaven führt in Abständen Online-Befragungen zu diesem ungeliebten Sujet durch. 1157 Hotels haben kurz vor Corona geantwortet und lassen tief in die Seele der Kundschaft blicken. Handtücher (77,5 Prozent), Bademäntel (65,1 Prozent) und Kleiderbügel (49,3 Prozent) führen traditionell die Liste der beliebtesten Diebesbeute an.
Doch es verschwinden bisweilen Gegenstände, bei denen man sich wirklich fragt, was sich der logierende Dieb so dachte. Da werden Regenduschen und Armaturen abgeschraubt und Klaviere aus der Lobby getragen. In Gefahr ist auch immer jede Art von Deko. Über Jagdtrophäen, Blumenarrangements und alles, was nicht niet- und nagelfest ist, schwebt immer die Bedrohung, gemopst zu werden.
Wer in einem Fünf-Sterne-Hotel absteigt, ist vermutlich auch finanziell besser gestellt als jemand, der in einem Vier-Sterne-Haus nächtigt. Das ist meistens die übliche Annahme. Zumindest was das Diebesgut betrifft, so stimmt sie. Luxusherbergen sind in aller Regel höherwertig ausgestattet und technisch auf dem neuesten Stand. Da lohnt es sich also, richtig hinzulangen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass teure TV-Geräte verschwinden, ist in einer Unterkunft mit fünf Sternen neunmal höher als in einer mit vier Sternen. Bei Tablet-PCs liegt das Diebstahlrisiko 8,2-fach, bei Kunst 5,5-fach höher. Auch hochwertige Matratzen, Kissen und Decken lassen Gäste in Luxushotels besonders gerne mitgehen.
Vier-Sterne-Gäste greifen dagegen in erster Linie zu praktischen Dingen wie Besteck, Batterien und Fernbedienungen. Bekannt ist auch der Fall eines Stammgasts, der sich über Jahre hinweg in seinem Lieblingshotel ein ganzes Service widerrechtlich zusammensammelte.
Eine bestimmte Mentalität lässt sich je nach Land an der gestohlenen Beute ebenfalls ablesen. So unterstellen die Hoteliers dem deutschen Gast eher eine gewisse Fantasielosigkeit. Deutsche nehmen offenbar gerne das Erstbeste und begnügen sich mit Handtuch, Bademantel und den kleinen Fläschchen am Waschbecken.
Unsere Nachbarn aus der Alpenrepublik zeigen hingegen eine eindeutige Präferenz für Geschirr und – falls vorhanden – Kaffeemaschinen. Bedeutet das, dass Österreicher genusssüchtiger als wir sind? So wie die Italiener, die häufig Weingläser als Souvenir einpacken? Schweizer präferieren mit Haarföhns bzw. Franzosen mit Fernsehern und Fernbedienungen eindeutig elektrische Geräte. Fast bescheiden, dafür aber sehr haushaltsorientiert stehlen allerdings Niederländer. Sie entwenden auffallend oft Glühbirnen und Toilettenpapier.
(thy)
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