Rund zwei Drittel der Dienstreisenden kennen zwar die Reiserichtlinien, aber sie halten sich nicht daran und buchen nicht regelkonform.
Die Firmenvorschriften für Geschäftsreisen kennen die meisten. Das heißt aber nicht, dass Dienstreisende sie auch einhalten. Und dies, obwohl Travelmanager die Reiseregeln oft für sehr wirksam halten. Das ist das Resultat einer BCD Travel-Umfrage unter mehr als 1200 Geschäftsreisenden weltweit. Die Umfrage untersuchte Änderungen in den Reiserichtlinien und die Zufriedenheit der Reisenden mit den aktuellen Vorschriften.
Bereits in einer Umfrage im April unter mehr als 200 Reiseeinkäufern stellt BCD Travel fest, dass zwei Drittel der Reiseeinkäufer ihre Reiserichtlinien für äußerst oder sehr effektiv halten. Oberflächlich betrachtet scheint dies auch der Fall zu sein. Die Umfrage zeigt, dass mehr als 95 Prozent der Reisenden wissen, wo sie die Reiserichtlinien finden, und neun von zehn haben sie konsultiert. Acht von zehn Reisenden haben die Reiserichtlinien innerhalb der letzten 12 Monate zurate gezogen. Die Hälfte ist mit der Reisepolitik ihrer Firma zufrieden.
Regionale Unterschiede gibt es zwischen NORAM-Ländern (USA, Kanada, Mexiko), wo Mitarbeiter weniger geneigt sind, einen Blick in die Reiserichtlinien zu werfen, und den APAC-Staaten (Asien-Pazifik-Region) und Europa, wo man öfter die Vorschriften liest. Ein Grund dafür könnte die Häufigkeit der Mitteilungen zu Reiserichtlinien sein. Ein Viertel der APAC-Reisenden gibt an, häufig Mitteilungen über ihre Reiserichtlinien zu erhalten, verglichen mit nur 15 Prozent der NORAM-Reisenden.
Die aktuelle BCD-Umfrage zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Reisenden von den Reiserichtlinien ihres Unternehmens abweichen. Dies ist meist dann der Fall, wenn bei Kundenbesprechungen ein Transportmittel oder eine Unterkunft außerhalb der Richtlinien erforderlich werden oder Konferenz- und Veranstaltungsunterkünfte bei nicht bevorzugten Anbietern gebucht werden. Mitarbeiter benötigen dafür häufig zusätzliche Genehmigungen für die nicht regelkonformen Buchungen.
Mehr als jeder fünfte Dienstreisende gab an, dass die Reiserichtlinien seines Unternehmens nicht auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen oder zu restriktiv sind. Tatsächlich wünschen sich drei von zehn Befragten mehr Flexibilität bei der Buchung von Transport oder Unterkunft. Ein Viertel gab an, dass sie von höheren Ausgabenlimits und zusätzlichen Flugzusatzleistungen profitieren würden. Jeder Fünfte ist an mehr Richtlinien für das Wohlbefinden der Reisenden interessiert.
Während nur acht Prozent der befragten Geschäftsreisenden sagen, dass die Reiserichtlinie ihre Entscheidung, den Job überhaupt anzunehmen, beeinflusst hat, gibt ein Viertel zu, dass sie ihre Bereitschaft, im Unternehmen zu bleiben, beeinflusst. Die Auswirkungen der Reiserichtlinie variieren je nach Region – was wiederum die Notwendigkeit unterstreicht, die spezifischen Bedürfnisse und Überzeugungen der Reisenden zu verstehen. Fast die Hälfte der APAC-Reisenden gibt an, dass die Richtlinie ihre Entscheidung, bei einem Unternehmen zu bleiben, wahrscheinlich beeinflussen wird, während 27 Prozent der EMEA- und 21 Prozent der NORAM-Reisenden dies sagen.
(thy)
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