Wer als Vielreisender gesund bleiben will, muss die Risiken kennen – und gezielt dagegen vorgehen. Survival-Tipps für den Alltag zwischen Maschine und Minibar
Text: Sabine Galas, BUSINESS TRAVELLER Magazin 1/2016
Wir haben es schon lange geahnt, jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Geschäftsreisende leben gefährlich. Eine internationale Metastudie von Forschern der University of Surrey in Großbritannien und der schwedischen Linnaeus University stellt fest, dass das Leben von Vielfliegern zwar hohes Ansehen mit sich bringt, aber ebenso hohe Risiken.
„Die dunkle Seite der Hypermobilität“ heißt das Werk der Professoren Scott Cohen und Stefan Gössling folgerichtig, die Ergebnisse sind ziemlich harte Kost: Klar, wissen wir alle aus eigener Erfahrung, dass der häufige Wechsel von Zeit- und Klimazonen dem Körper zusetzt – Schlafstörungen oder Kopfschmerzen, Nervosität und Gereiztheit hervorrufen kann. Auch dass wir uns auf Reisen nicht selten ungesunder ernähren als zu Hause und häufig weniger Sport treiben, dürfte keine ganz neue Erkenntnis sein.
Doch die Forscher fanden auch heraus, dass Vielflieger schneller altern als der Durchschnittsbürger, häufiger einen Schlaganfall oder Herzinfarkt bekommen und ein doppelt so hohes Risiko einer Thrombose oder Lungenembolie haben, das mit zunehmendem Alter nochmals ansteigt. Nicht zu vernachlässigen ist laut der Studie auch die kosmische Strahlung in der Maschine, die ab einem gewissen Grenzwert möglicherweise zu einem erhöhten Krebsrisiko führen kann.
Was leider noch nicht alles ist: So stellten die Wissenschaftler außerdem fest, dass sich häufige Geschäftsreisen nachteilig auf Psyche und Sozialleben auswirken und Betroffene vermehrt Depressionen entwickeln. Auch ist die Scheidungsrate von Vielreisenden deutlich höher als beim Durchschnitt und die Bindung zu den eigenen Kindern nicht die beste. Das traurige Fazit: Vielreiserei führt am Ende zu einer geringeren Lebenserwartung. So weit, so schlecht.
Nun wären wir kein Geschäftsreisemagazin, wenn wir uns mit den beklemmenden Forschungsergebnissen der Studie klaglos abfinden würden. Auch raten wir Ihnen nicht, sich umgehend einen neuen Job zu suchen. Als vielreisende Journalisten sind wir ebenso Betroffene wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, und keineswegs gewillt, unsere körperliche und seelische Gesundheit auf der Langstrecke zu lassen. Wir haben das Thema daher umfassend recherchiert, mit Reiseprofis, Ärzten und Psychologen gesprochen, um praktikable und wirksame Wege aus der Belastungsfalle zu finden.
Das Ergebnis lesen Sie im BUSINESS TRAVELLER, Ausgabe 1/2016. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Survival-Tipps alltagstauglich sind, den Stresslevel auf Geschäftsreisen absenken und langfristig dazu beitragen, dass künftige Studien mit besseren Prognosen aufwarten. Wir schaffen das!