Der neue Hochgeschwindigkeitsbahnhof von Neapel-Afragola geht am 11. Juni in Betrieb. Er wurde von Stararchitektin Zaha Hadid entworfen, ist 400 Meter lang und hat die Form eines Blitzes. Der Bahnhof gilt als „Tor des Südens“, künftig sollen dort täglich 36 Hochgeschwindigkeitszüge anhalten. Die Passagiere haben Anschluss an die 330 km/h-Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin – Rom – Neapel – Salerno, die neue Linie Napoli – Bari und die Ringbahn Circumvesuviana (Vesuvbahn). Die Nord-Süd-Verbindung Rom-Neapel ist ein wichtiger Abschnitt der Eisenbahnachse Berlin–Palermo. Sie gehört zu den modernsten und schnellsten Bahnlinien der Welt. Die Fahrzeit beträgt gerade einmal eine gute Stunde.
Der neue Bahnhof wurde in Form einer Brücke konzipiert, die 30 Meter über den Gleisen schwebt und diese miteinander verbindet. Mit den S-förmigen Bögen, gewölbten Wänden, sich kreuzenden und zusammenfließenden Hallen und Wegen thematisiert die Architektur die Verkehrsströme der Reisenden. Neben den zwei Hauptgebäuden am östlichen und westlichen Ende gibt es vier Stahlbeton-Gebäudekerne, über die man das zentrale Atrium erreicht. Von dort führen Treppen und Rolltreppen zu den Gleisen auf der untersten Ebene und zu den Geschäften auf dem oberen Level.
Die aus dem Irak stammende Architektin Zaha Hadid wurde 2004 als erste Frau mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet – dem „Nobelpreis“ der Architektur. Sie verstarb am 31. März 2016 im Alter von nur 65 Jahren.
(sf)