Von Ryanair bis Lufthansa: Fast alle Airlines setzen ihre Apps ein, um kostenpflichtige Zusatzleistungen zu den Flügen zu vermarkten. Diese Airlines können das am besten
Immer mehr Flüge werden übers Smartphone gebucht. Und weil die Airlines am eigentlichen Flug kaum mehr was verdienen, werden die Smartphone-Apps mit Nebenleistungen aufgepeppt. Fast alle Fluggesellschaften nutzen ihre Apps intensiv, um kostenpflichtige Zusatzleistungen zu vermarkten. Das hat gerade erst eine Studie der Beratungsgesellschaft IdeaWorks im Auftrag des US-Touristikdienstleisters Cartrawler festgestellt.
Wer etwa bei Delta, Ryanair oder United einen Flug über deren Smartphone-App buchen will, dem werden im Lauf des Buchungsvorgangs nicht weniger als fünf kostenpflichtige Extras zusätzlich angeboten. Gezahlt werden soll unter anderem für freie Sitzwahl oder bevorzugten Einstieg. Andere Optionen sind vorbezahltes Gepäck und immer wieder Versicherungen. Auf dem Vormarsch sind Angebote für A-la-Carte-Menüs und Loungezugänge.
Ryanair hat aus Sicht der Studie die cleverste App. Sie bietet nicht nur die einfachste Sitzplatzbuchung. Früh im Buchungsprozess versucht sie auch per Pop-up mit einem 25-Euro-Discount auf die Vorzüge der teueren Business-Plus-Tickets aufmerksam zu machen. Und am Ende der Buchung gewährt sie noch schnell 50 Prozent Discount für alle, die jetzt schnell noch eine Sitzplatzreservierung durchführen.
Gewitzt gibt sich auch Air Canada. Während der Buchung eines Billigflugs auf der App wird kein Hinweis auf die Möglichkeit eines kostenpflichtigen Lounge-Zugangs angezeigt. Sobald aber der teurere Flex-Tarif aufgerufen wird, erscheint – voila – das Angebot für den Maple Leaf Lounge Zugang. Business-Class-Kunden werden eben offenbar als bessere Kandidaten für eine Lounge eingeschätzt.
Emirates hat noch bis vor kurzem Zusatzverkäufe strikt abgelehnt. Die Option “Preis halten” ist nun ein Einstieg in die Welt der Zusatzgebühren. Sobald ein Interessent seine Reiseroute genannt hat, kann er zwischen sechs Stunden kostenloser Preisgarantie und 72 Stunden wählen – die kosten dann aber 20 US-Dollar.
“Preis halten” scheint die Trend-Zusatzgebühr der Stunde zu sein. Sie wird auch von Air France, American Airlines,United und Lufthansa angeboten. Einen exklusiven Vorteil für App-Kunden bietet dabei Air France. Dort kann der User eine Reservierungsoption für 24 Stunden kostenlos wählen. Auf der Webseite gibt es nur drei Tage und die kosten 8 bis 20 Dollar (je nach Strecke).
(hwr)