Die gerade auf der Luftfahrtschau Le Bourget vorgestellte neue Version des A380 soll mit Winglets und zusätzlichen Sitzen erfolgsmäßig wieder in die Spur kommen
Auf der Luftfahrtmesse Le Bourget waren sie der Hingucker schlechthin: die neuen Flügelspitzen, die Airbus seinem A380 in der neuesten Version verpasst, sogenannte Winglets. Sie sollen Flugbenzin sparen und neuen Aufträge bescheren.
Das Facelifting des lahmenden Supervogels von Airbus läuft unter dem Motto A380plus. Drei Hauptveränderungen sind vorgesehen: die Winglets, mehr Sitzplätze und geringere Wartungskosten.
Die gewaltigen Winglets sollen vier Prozent Kerosin-Ersparnis bringen. Sie sind imponierende 4,7 Meter hoch und ragen nach unten 1,2 Meter, nach oben 3,5 Meter über die Flügel. Bislang besaß der A380 nur kleine Flügelspitzen, sogenannte Wingtip Fences.
Der größere Aufreger bei den Vielfliegern ist freilich der Einbau von bis zu 80 zusätzlichen Sitzplätzen. Airbus beteuert, dass dies ohne Komforteinbußen möglich sei. Das sind die Pläne:
Insgesamt soll die Standardversion des A380 auf 570 Passagiere wachsen, ohne First Class sind sogar mehr als 600 Sitze möglich.
Alternativ zu mehr Sitzen lässt sich durch das höhere maximale Startgewicht des A380 bei der Plus-Version auf 578 Tonnen auch eine erhöhte Reichweite um 300 nautische Meilen realisieren. Das entspricht 550 Kilometern. Die Reichweite steigt also auf 15.750 Kilometer. Das ermöglicht unter anderem Nonstopflüge von Deutschland nach Australien (Perth).
Hintergrund für die neue Version des Riesenjets ist die Zurückhaltung der Airlines bei Neubestellungen. Statt wie geplant fast 1000 hat Airbus in den zwölf Jahren seit dem Modellstart gerade mal 210 Flugzeuge ausgeliefert. 2016 wurden nur 27, dieses Jahr werden ganze 15 neue Flugzeuge hergestellt. Als Hauptursache sehen Fachleute die Betriebskosten, die beim kleineren und jüngeren Erfolgsmodell A350 pro Sitz niedriger sind. Da macht es aus Sicht der meisten Fluggesellschaften wenig Sinn, sich das größere Risiko anzutun.
(hwr)