Endlich ein Kompromiss im Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL: Nach einem Jahr und neun Bahnstreiks einigten sich die beiden Parteien jetzt auf einen Tarifvertrag. Bahnkunden können aufatmen – neue Streiks sind somit nicht geplant.
Ende Mai kehrte die Deutsche Bahn mit der Lokführergewerkschaft GDL zurück an den Verhandlungstisch. Beide Parteien hatten sich auf eine Schlichtung im verfahrenen Tarifstreits geeinigt. Das Schlichtungsverfahren wurde zweimal bis zum 30. Juni 2015 verlängert.
„Ein wichtiger Erfolg ist die Senkung der Belastung des Zugpersonals“, kommentiert GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky die Ergebnisse der Verhandlungen. Auch DB-Personalvorstand Ulrich Weber ist zufrieden: „Wir haben intensiv am Schlichter- und Verhandlungstisch gearbeitet und ein faires Kompromisspaket geschnürt. Damit befrieden wir nach harten Monaten endlich die Situation bei der DB.“
Um die Lokführer und Zugbegleiter zu entlasten, soll zusätzliches Personal eingestellt werden. Außerdem einigte man sich darauf, die wöchentliche Arbeitszeit ab dem Jahr 2018 auf 38 Stunden zu reduzieren. Auch die Gehälter sollen steigen, und zwar schrittweise um insgesamt 5,1 Prozent.
Eine zweistufige Lohnsteigerung von 5,1 Prozent – das war auch das Ergebnis der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Ende Mai. Der neue Tarifvertrag tritt zum 1. Juli 2015 in Kraft und gilt für die rund 100.000 Bahn-Beschäftigten, die in der EVG gewerkschaftlich organisiert sind. Ab dem 1. Januar 2016 soll darüber hinaus auch ein neues flexibleres Vergütungssystem eingeführt werden. Weiterhin wurde der Tarifvertrag „Arbeit 4.0“ unterzeichnet, mit dem beide Parteien aktiv die Veränderungen der Arbeitswelt durch die zunehmende Digitalisierung gemeinsam gestalten wollen.